Datensicherung

Was ist Datensicherung und warum ist sie wichtig?

Datensicherung bezeichnet den Prozess der Erstellung von Kopien von Daten, um sie vor Verlust oder Beschädigung zu schützen. Diese Kopien, sogenannte Backups, ermöglichen es, im Falle eines Datenverlusts (z. B. durch Hardware-Ausfall, Cyberangriff oder menschliches Versagen) die ursprünglichen Daten wiederherzustellen. In Unternehmen ist Datensicherung besonders kritisch, da Daten das Rückgrat fast aller geschäftlichen Prozesse bilden. Der Verlust von Kundendaten, finanziellen Informationen oder strategischen Dokumenten kann zu erheblichen finanziellen Schäden und Reputationsverlust führen. Zudem sind Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet, bestimmte Daten sicher aufzubewahren (z. B. aufgrund der DSGVO).

Wie oft sollte man ein Backup durchführen?

Die Frequenz der Datensicherung hängt von der Dynamik und Wichtigkeit der Daten ab. Grundsätzlich gilt die Regel: Je kritischer und häufiger Daten geändert werden, desto öfter sollte ein Backup erfolgen. Für viele Unternehmen ist ein tägliches Backup sinnvoll, besonders für Daten, die täglich aktualisiert werden (z. B. Kundenaufträge, Buchhaltungsdaten). Systeme mit weniger regelmäßigen Änderungen können mit wöchentlichen Backups abgesichert werden. Wichtig ist, dass die Backup-Strategie auch auf die Recovery Time Objective (RTO) und Recovery Point Objective (RPO) abgestimmt ist. RTO gibt an, wie schnell die Daten nach einem Vorfall wiederhergestellt werden müssen, während RPO den maximal akzeptablen Datenverlust in Zeitintervallen bestimmt.

Welche Arten der Datensicherung gibt es?

Es gibt drei Haupttypen von Backups:

    • Vollständige Backups: Dabei werden alle Daten auf einem System gesichert. Dies bietet eine vollständige Wiederherstellungsmöglichkeit, ist aber zeitaufwendig und benötigt viel Speicherplatz.
    • Inkrementelle Backups: Hier werden nur die Daten gesichert, die seit dem letzten Backup (egal ob vollständig oder inkrementell) verändert wurden. Diese Methode spart Zeit und Speicherplatz, erschwert jedoch die Wiederherstellung, da für eine vollständige Wiederherstellung alle inkrementellen Backups und das letzte vollständige Backup benötigt werden.
    • Differenzielle Backups: Sie sichern alle Änderungen seit dem letzten vollständigen Backup. Diese Methode benötigt mehr Speicher als inkrementelle Backups, ist jedoch einfacher in der Wiederherstellung.

Was ist der Unterschied zwischen lokaler und Cloud-Datensicherung?

Lokale Datensicherung bedeutet, dass die Daten auf physischen Medien (z. B. externen Festplatten, NAS oder Bandlaufwerken) vor Ort gespeichert werden. Dies bietet schnelle Zugriffszeiten und vollständige Kontrolle, birgt aber das Risiko, dass bei einem Standortvorfall (z. B. Brand, Diebstahl) sowohl die primären Daten als auch die Backups verloren gehen.
Cloud-Datensicherung speichert die Daten in entfernten Rechenzentren, oft verteilt über mehrere geografische Standorte. Dies bietet eine hohe Ausfallsicherheit und ermöglicht den Zugriff von überall aus. Allerdings sind Cloud-Backups abhängig von der Internetverbindung und bergen potenzielle Sicherheitsrisiken, wenn die Daten unzureichend verschlüsselt werden.

Wie sicher ist die Cloud für Datensicherung?

Cloud-Datensicherung kann sehr sicher sein, sofern bewährte Verfahren und Technologien verwendet werden. Seriöse Cloud-Anbieter setzen auf End-to-End-Verschlüsselung, bei der die Daten sowohl im Ruhezustand als auch während der Übertragung verschlüsselt werden. Zugangsmanagement und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) sorgen für zusätzliche Sicherheit. Es ist jedoch entscheidend, die Verträge und Sicherheitszertifikate des Anbieters zu prüfen (z. B. ISO 27001, SOC 2), um sicherzustellen, dass sie den Datenschutzanforderungen und gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

Was kostet Datensicherung in der Cloud?

Die Kosten variieren stark je nach Anbieter, Speicherbedarf und zusätzlichen Dienstleistungen. Typische Cloud-Backup-Anbieter wie AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud bieten flexible Preismodelle an, bei denen die Gebühren nach Speichervolumen und Datenübertragungen berechnet werden. Einige Anbieter berechnen zusätzlich Gebühren für das Abrufen der Daten oder für spezielle Funktionen wie automatische Backups und Schnellwiederherstellungen. Kleinere Unternehmen könnten auf Pauschalangebote von Anbietern wie Backblaze oder Carbonite zurückgreifen, während größere Organisationen oft maßgeschneiderte Lösungen benötigen.

Wie lange sollte man Backups aufbewahren?

Die Dauer der Aufbewahrung hängt von den rechtlichen Anforderungen und den geschäftlichen Bedürfnissen ab. Für bestimmte Branchen (z. B. Finanzwesen, Gesundheitswesen) gibt es gesetzliche Vorgaben, wie lange Daten aufbewahrt werden müssen. Beispielsweise fordert die DSGVO, dass personenbezogene Daten nur so lange gespeichert werden dürfen, wie es für den jeweiligen Zweck notwendig ist. Auf operativer Ebene sollten Backups so lange aufbewahrt werden, wie sie für eine Wiederherstellung von Wert sind. Eine gängige Praxis ist die Aufbewahrung nach dem Großvater-Vater-Sohn-Prinzip, bei dem tägliche, wöchentliche und monatliche Backups in unterschiedlichen Zyklen aufbewahrt werden.

Wie überprüfe ich, ob mein Backup funktioniert?

Eine der wichtigsten, aber oft vernachlässigten Maßnahmen ist das regelmäßige Testen von Backups. Es reicht nicht aus, nur Backups zu erstellen; sie müssen auch funktionsfähig sein. Dies kann durch Testwiederherstellungen erfolgen, bei denen ausgewählte Dateien oder Systeme aus dem Backup wiederhergestellt werden, um sicherzustellen, dass sie intakt und nutzbar sind. Automatisierte Backup-Lösungen bieten oft Protokolle und Berichte an, die überprüft werden sollten, um sicherzustellen, dass keine Fehler oder Unterbrechungen aufgetreten sind.

Was tun, wenn das Backup fehlschlägt?

Zunächst sollte der genaue Grund für das Fehlschlagen ermittelt werden. Häufige Ursachen sind Speicherplatzmangel, Netzwerkprobleme oder Hardwarefehler. Moderne Backup-Software sollte detaillierte Fehlermeldungen und Logs bereitstellen. Es ist wichtig, ein Failover- oder Wiederholungsprotokoll zu haben, das in solchen Fällen automatisch aktiv wird. Zudem sollte immer eine redundante Sicherungsstrategie (z. B. Offsite- oder Cloud-Backups) existieren, um einen einzelnen Fehlerpunkt zu vermeiden.

Welche Backup-Software ist die beste?

Die Wahl der Backup-Software hängt von den spezifischen Anforderungen des Unternehmens ab:

  • Acronis Backup ist bekannt für seine benutzerfreundliche Oberfläche und umfassenden Funktionen wie Dual Protection (lokal und Cloud).
  • Veeam Backup & Replication bietet fortschrittliche Funktionen wie automatisierte Backups, schnelle Wiederherstellung und Backup für virtuelle Maschinen, was es besonders für große Unternehmen geeignet macht.
  • Macrium Reflect ist eine beliebte Wahl für kleinere Unternehmen oder IT-Abteilungen, die eine zuverlässige, kostengünstige Lösung suchen. Wichtig ist, dass die Software Sicherheits- und Verschlüsselungsfunktionen bietet und gut in die bestehende IT-Infrastruktur integriert werden kann.

Jede dieser Fragen zeigt, dass Datensicherung nicht nur eine technische, sondern auch eine strategische Entscheidung ist. IT-Entscheider sollten dabei langfristig denken und sowohl Kosten, Sicherheit als auch Wiederherstellungsziele im Blick behalten.

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