Rekordschaden durch Cyberangriffe

Noch nie waren die Schäden durch Cyberangriffe so hoch wie in den vergangenen zwölf Monaten: Für die deutschen Unternehmen beziffert der Digitalverband Bitkom e.V. den neuen Rekordwert für 2024 auf 266,6 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung von rund 29 Prozent im Vergleich zu 205,9 Milliarden Euro im Jahr 2023. Dies sind die alarmierenden Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Bitkom, für die mehr als 1.000 Unternehmen über alle Branchen hinweg repräsentativ befragt wurden. Dabei gibt es mittlerweile kaum noch Firmen, die sich nicht zu den Opfern zählen: 81 Prozent aller Unternehmen sind vom Diebstahl von Daten und IT-Geräten sowie von digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen. Weitere 10 Prozent vermuten dies zumindest. Hauptziele der Angreifer sind laut Bitkom Kundendaten, Passwörter und geistiges Eigentum wie Patente und Informationen aus Forschung und Entwicklung.

Angriffe aus China und Russland

Aufschlussreich ist zudem, woher die Angriffe stammen und wie professionell diese mittlerweile ablaufen. 70 Prozent der betroffenen Unternehmen konnten die Angriffe der organisierten Kriminalität zuordnen. Auch ausländische Geheimdienste spielen eine immer größere Rolle: In 20 Prozent der Fälle wurden diese als Täter genannt. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr gingen nur sieben Prozent der angegriffenen Firmen davon aus, das Geheimdienste hinter diesen Vorfällen stecken. Die meisten Angriffe erfolgten aus China, das sich damit zur wichtigsten Ausgangsbasis für Attacken auf deutsche Unternehmen entwickelt hat. 45 Prozent der betroffenen Firmen konnten mindestens einen Angriff in dieses Land zurückverfolgen. Knapp dahinter liegt Russland mit 39 Prozent. Damit geht aus diesen beiden Gebieten derzeit die größte digitale Gefahr für die deutsche Wirtschaft aus.

Kein Wunder also, dass Bitkom die deutschen Unternehmen dazu ermahnt, ihre Schutzmaßnahmen weiter hochzufahren. Schließlich sehen sich laut Digitalverband inzwischen 65 Prozent der Betriebe durch Cyberattacken in ihrer Existenz bedroht. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 52 Prozent. Diese Zahlen sind umso dramatischer, als nur 53 Prozent der Unternehmen angeben, sehr gut auf Cyberangriffe vorbereitet zu sein. Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt, dass internationale Konflikte und systemische Rivalitäten die Sicherheitslage im Cyberraum nun genauso prägten wie im geopolitischen Raum. Zudem habe die Verzahnung von Cyberspionage und Cybercrime weiter zugenommen. Unternehmen sind also gut beraten, ihre Cyberabwehr auszubauen. Dies kann etwa durch Lösungen wie Managed Detection & Response (MDR) geschehen. Sofern in den Unternehmen dazu die Ressourcen fehlen, lassen sich diese Services entweder komplett oder zumindest teilweise auslagern.

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Thomas Bode • Autor

Marketing Manager

Thomas Bode ist Marketing Manager bei SECUINFRA. Neben den Marketingaufgaben ist Thomas auch für das soziale Engagement der SECUINFRA verantwortlich.

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