APT – Advanced Persistent Threat

Was ist ein APT (Advanced Persistent Threat):

Ein Advanced Persistent Threat (APT) ist eine langfristige, hochentwickelte und zielgerichtete Cyberattacke, bei der sich ein Angreifer unbemerkt Zugang zu einem Netzwerk verschafft und dort über einen längeren Zeitraum verbleibt, um Daten zu stehlen, zu manipulieren oder Schaden anzurichten. Diese Art von Angriffen zeichnet sich durch hohe Komplexität, Geduld und die Nutzung fortschrittlicher Techniken aus. Oft sind die Angreifer staatlich unterstützte Gruppen oder gut organisierte Cyberkriminelle.

Der Begriff “fortschrittlich” (advanced) bezieht sich auf die hochentwickelten technischen Fähigkeiten und ausgeklügelten Methoden, die Angreifer einsetzen, wie etwa Zero-Day-Exploits oder Social Engineering. Der Aspekt “anhaltend” (persistent) beschreibt die Hartnäckigkeit und langfristige Natur des Angriffs – APT-Akteure können Monate oder sogar Jahre in einem Netzwerk aktiv bleiben, ohne entdeckt zu werden. Schließlich weist “Bedrohung” (threat) auf die potenziell gravierenden Schäden hin, die solche Angriffe verursachen können, besonders wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und gestoppt werden.

APT-Angriffe zielen in der Regel auf spezifische, hochwertige Ziele, wie Regierungen, militärische Einrichtungen, große Unternehmen und andere wichtige Organisationen. Sie sind gut finanziert und stellen eine ernsthafte Gefahr dar, die erhebliche wirtschaftliche und sicherheitspolitische Auswirkungen haben kann.

Herkunft und Geschichte: Woher stammt der Begriff und wie hat sich seine Bedeutung im Laufe der Zeit entwickelt?

Der Begriff APT (Advanced Persistent Threat) Scanner leitet sich aus dem Konzept der Advanced Persistent Threats (APT) ab. APTs sind komplexe, zielgerichtete Cyberangriffe, die oft von gut organisierten Gruppen, darunter staatliche Akteure oder hochqualifizierte Hackergruppen, ausgeführt werden. Diese Angriffe zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit (Persistence), hohe technische Komplexität (Advanced) und die zielgerichtete Dauerüberwachung und Infiltration (Threat) von bestimmten Systemen aus, meist um Daten zu stehlen oder Schaden anzurichten.

Ursprung und Entwicklung:

  1. Ursprung des Begriffs APT: Der Begriff APT wurde in den 2000er Jahren von der US Air Force geprägt, um eine neue Art von Cyberbedrohung zu beschreiben, die sich durch lange anhaltende Angriffe auf kritische Infrastrukturen und staatliche Netzwerke auszeichnete. Diese Angriffe wurden von gut ausgestatteten und oftmals staatlich unterstützten Gruppen durchgeführt. Zu den frühesten Beispielen von APT-Angriffen gehört der Titan Rain-Vorfall, bei dem das US-Militär Ziel von lang anhaltenden Cyberattacken wurde.
  2. Bedeutung des Begriffs “Scanner”: Im Bereich der Cybersicherheit bezieht sich ein “Scanner” auf ein Tool oder eine Software, die Netzwerke und Systeme auf Schwachstellen, Malware oder ungewöhnliche Aktivitäten untersucht. In diesem Fall ist ein APT Scanner ein spezielles Tool, das entwickelt wurde, um Anzeichen von APT-Angriffen zu erkennen. Dies umfasst das Aufspüren von ungewöhnlichem Netzwerkverkehr, versteckten Malware-Komponenten oder verdächtigen Aktivitäten, die auf eine langanhaltende und komplexe Bedrohung hindeuten.
  3. Entwicklung des Begriffs: Der Begriff “APT Scanner” hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, da sich sowohl die Methoden der Angreifer als auch die Abwehrmechanismen verändert haben:
    • Frühe Jahre (2000er): Zu Beginn gab es nur wenige spezifische Tools, die auf die Erkennung von APTs ausgelegt waren. Die Sicherheitssysteme waren hauptsächlich auf das Erkennen von herkömmlicher Malware oder bekannten Schwachstellen fokussiert.
    • 2010er Jahre: Mit dem Aufkommen von spektakulären APT-Angriffen wie Stuxnet, Operation Aurora oder APT1 wurden spezialisierte Tools entwickelt, um APTs zu erkennen. Diese Tools nutzten komplexe Heuristiken, maschinelles Lernen und Anomalie-Erkennung, um tiefgehende Angriffe zu identifizieren.
    • Gegenwart (2020er): Heutige APT Scanner sind Teil umfassenderer Sicherheitslösungen, wie Threat Intelligence Plattformen oder XDR-Systemen (Extended Detection and Response). Sie nutzen künstliche Intelligenz und Big Data, um Muster in großen Mengen an Netzwerkdaten zu erkennen und zu analysieren, um APTs effizienter aufzuspüren. Gleichzeitig ist es für Scanner wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, da Angreifer zunehmend raffiniertere Taktiken und Zero-Day-Exploits verwenden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Begriff APT Scanner eng mit der Entwicklung fortschrittlicher Cyberbedrohungen verknüpft ist. Er beschreibt Tools, die darauf spezialisiert sind, besonders komplexe und langanhaltende Angriffe zu erkennen, und hat sich parallel zur sich ständig verändernden Bedrohungslandschaft weiterentwickelt.

Wie funktioniert ein APT?

Ein APT (Advanced Persistent Threat) ist eine Form von gezieltem Cyberangriff, der über einen längeren Zeitraum hinweg durchgeführt wird. Das Hauptziel eines APT-Angriffs ist es, unentdeckt in das Netzwerk eines Unternehmens oder einer Organisation einzudringen, vertrauliche Daten zu sammeln und auszuspionieren, ohne sofort aufzufallen. Hier ist eine Übersicht, wie ein APT funktioniert:

  1. Zielauswahl

Angreifer wählen ihr Ziel aus, das meist ein Unternehmen, eine Regierungsbehörde oder eine Organisation mit wertvollen Informationen ist. Oft geht es um geistiges Eigentum, Finanzdaten, staatliche Geheimnisse oder Technologien.

  1. Erkundungsphase (Reconnaissance)

Die Angreifer sammeln so viele Informationen wie möglich über das Ziel. Das kann durch öffentlich zugängliche Quellen, soziale Netzwerke oder technische Schwachstellen erfolgen. Ziel ist es, Schwachstellen im Netzwerk oder bei den Mitarbeitern zu finden, die als Einstiegspunkte genutzt werden können.

  1. Initiale Kompromittierung

Der erste Schritt des Angriffs besteht darin, Zugang zum Netzwerk des Ziels zu erhalten. Häufig geschieht dies durch Phishing-Angriffe, das Ausnutzen von Sicherheitslücken oder das Einschleusen von Malware. Einmal im System, installieren die Angreifer Schadsoftware oder Backdoors, um später wieder Zugriff zu erlangen.

  1. Aufbau und Aufrechterhaltung des Zugangs

Nachdem die Angreifer in das System eingedrungen sind, versuchen sie, ihre Präsenz dauerhaft aufrechtzuerhalten. Sie installieren zusätzliche Tools und Backdoors, um sich im Netzwerk zu bewegen und die Kontrolle zu behalten, ohne entdeckt zu werden.

  1. Seitliche Bewegung (Lateral Movement)

Nachdem sie Zugang erhalten haben, bewegen sich die Angreifer seitlich innerhalb des Netzwerks. Sie kompromittieren weitere Systeme, erhöhen ihre Privilegien und sammeln schrittweise Daten. Dabei bleiben sie so lange wie möglich unentdeckt.

  1. Datensammlung und Exfiltration

Das primäre Ziel des APT ist es, sensible Daten zu stehlen. Sobald die Angreifer genügend Informationen gesammelt haben, übertragen sie diese unauffällig aus dem Netzwerk. Dies kann über verschlüsselte Kanäle geschehen, um die Entdeckung zu vermeiden.

  1. Vermeidung der Entdeckung (Evasion)

APTs sind besonders geschickt darin, sich vor Entdeckung zu schützen. Sie verwenden Techniken wie das Verschleiern von Aktivitäten, das Verwenden legitimer Anmeldedaten und das Einfügen von Schadcode in legitime Prozesse, um unentdeckt zu bleiben. Oft bleiben sie monatelang oder sogar jahrelang in einem Netzwerk aktiv, bevor sie entdeckt werden.

  1. Langanhaltende Präsenz

Selbst wenn Teile des Angriffs entdeckt werden, versuchen die Angreifer oft, im System zu bleiben, indem sie zusätzliche Backdoors eingerichtet haben oder durch andere Schwachstellen erneut in das Netzwerk eindringen.

Merkmale eines APT:

  • Langanhaltend: Der Angriff dauert oft Monate oder Jahre.
  • Gezielt: Es handelt sich um Angriffe auf spezifische Unternehmen oder Institutionen.
  • Komplex: APTs verwenden eine Vielzahl von Techniken, um unentdeckt zu bleiben.
  • Finanziert und organisiert: Oft stehen hinter APTs staatliche Akteure oder gut organisierte Gruppen.

APT-Angriffe sind eine ernste Bedrohung für Unternehmen und Staaten, da sie über längere Zeiträume hinweg enormen Schaden anrichten können.

Welche unterschiedlichen Varianten von APT gibt es?

Advanced Persistent Threats (APTs) sind gezielte, langanhaltende Cyberangriffe, die oft von gut organisierten und häufig staatlich unterstützten Gruppen ausgeführt werden. Sie verfolgen das Ziel, sensible Informationen zu stehlen, Systeme zu sabotieren oder verdeckte Operationen durchzuführen. Es gibt mehrere Varianten und Kategorien von APTs, die sich je nach Motiv, Taktik und Ziel unterscheiden. Hier sind einige der gängigsten APT-Varianten:

  1. Staatlich unterstützte APTs

Diese APTs werden oft von Nationalstaaten oder staatlich geförderten Gruppen durchgeführt. Sie richten sich gegen feindliche Staaten, kritische Infrastrukturen oder andere strategische Ziele. Beispiele sind:

  • APT28 (Fancy Bear): Wird mit Russland in Verbindung gebracht.
  • APT1 (Comment Crew): Verbindet man mit China.
  • APT33: Wird oft mit dem Iran in Verbindung gebracht.
  1. Industrie- oder unternehmensbezogene APTs

Diese Angriffe konzentrieren sich auf den Diebstahl von geistigem Eigentum oder Betriebsgeheimnissen von Unternehmen. Industriespionage steht oft im Vordergrund.

  • Zielsektoren: Technologie, Energie, Biowissenschaften, Rüstungsindustrie.
  1. Politisch motivierte APTs

Hierbei handelt es sich um Angriffe, die darauf abzielen, politische Informationen zu erlangen oder zu manipulieren, z. B. durch das Hacken von politischen Parteien, Aktivistengruppen oder Journalisten.

  • Ziel: Beeinflussung von Wahlen, politische Instabilität.
  1. Finanziell motivierte APTs

Einige APTs sind ausschließlich auf finanziellen Gewinn ausgerichtet. Diese Hackergruppen stehlen vertrauliche Finanzinformationen oder erpressen Unternehmen durch Ransomware-Angriffe.

  • Beispiele: FIN7, Carbanak-Gruppe.
  1. Hacktivistische APTs

Diese Angriffe werden oft von Hacktivisten durchgeführt, die aus politischen oder sozialen Gründen agieren. Sie versuchen, die Öffentlichkeit auf bestimmte Missstände aufmerksam zu machen, indem sie beispielsweise vertrauliche Daten veröffentlichen oder Websites lahmlegen.

  • Beispiel: Anonymous.
  1. APT-Gruppen mit Insider-Bedrohungen

Bei dieser Variante sind Mitarbeiter oder ehemalige Mitarbeiter involviert, die Informationen oder Zugang zu kritischen Systemen an Bedrohungsakteure weitergeben.

  1. Militärische APTs

Diese Bedrohungsakteure zielen auf militärische Organisationen ab, um sicherheitsrelevante Informationen zu sammeln oder militärische Systeme zu sabotieren.

  1. APTs mit Supply-Chain-Angriffen

Diese Form von APT nutzt Schwachstellen in der Lieferkette eines Unternehmens oder einer Behörde, um Zugang zu Zielsystemen zu erhalten. Dies geschieht, indem Drittanbieter angegriffen werden, deren Software oder Dienste vom eigentlichen Ziel genutzt werden.

  • Beispiel: SolarWinds-Angriff.
  1. Cyber-Terrorismus-APTs

Diese Bedrohungen kommen von terroristischen Gruppen, die durch Cyberangriffe versuchen, Angst und Chaos zu verbreiten, indem sie kritische Infrastrukturen oder zivile Ziele angreifen.

Jede dieser APT-Varianten hat spezifische Ziele, Taktiken und Techniken, aber alle zeichnen sich durch ihre hohe Komplexität, gezielte Vorgehensweise und Langfristigkeit aus.

Warum ist APT im Kontext der Cybersicherheit/Cyberabwehr wichtig?

APT steht für Advanced Persistent Threat und ist im Kontext der Cybersicherheit und Cyberabwehr von zentraler Bedeutung, da es sich um hochentwickelte und gezielte Angriffe auf Netzwerke und Systeme handelt. Die Angreifer hinter APTs verfolgen langfristige Ziele, oft mit dem Ziel, sensible Daten zu stehlen, Netzwerke zu infiltrieren oder operative Kontrolle über kritische Infrastrukturen zu erlangen. Diese Angriffe sind in der Regel sehr gut organisiert und oft durch staatliche Akteure oder gut finanzierte Gruppen unterstützt.

Warum APT wichtig ist:

  1. Zielgerichtete Angriffe: Im Gegensatz zu gewöhnlicher Malware, die breiter streut, zielen APTs auf spezifische Organisationen oder Sektoren (z. B. Regierungen, Militär, Unternehmen) ab, was den potenziellen Schaden immens erhöht.
  2. Lange Verweildauer: APT-Angriffe können über lange Zeiträume unbemerkt bleiben, da die Angreifer versuchen, im Netzwerk verborgen zu bleiben, um kontinuierlich Informationen zu sammeln oder sich für zukünftige Angriffe vorzubereiten.
  3. Hohe technische Expertise: APT-Angriffe nutzen oft Zero-Day-Schwachstellen oder maßgeschneiderte Exploits, die schwer zu erkennen und zu stoppen sind.
  4. Staatliche Unterstützung: Viele APT-Gruppen werden mit staatlicher Unterstützung in Verbindung gebracht, was sie besonders gefährlich und schwer abzuwehren macht. Beispiele dafür sind Gruppen wie “APT28” oder “APT29”, die oft mit bestimmten Ländern in Verbindung gebracht werden.
  5. Gefährdung kritischer Infrastrukturen: APT-Angriffe zielen häufig auf kritische Infrastrukturen wie Energieversorgung, Gesundheitswesen oder Finanzsysteme ab, was ernsthafte nationale und internationale Sicherheitsrisiken darstellt.
  6. Wirtschaftlicher Schaden und Spionage: Die Angriffe können erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen, indem sie geistiges Eigentum, vertrauliche Geschäftsstrategien oder nationale Sicherheitsdaten stehlen.

Für Unternehmen und Staaten ist es deshalb wichtig, fortschrittliche Cyberabwehrmaßnahmen zu implementieren, um gegen diese Bedrohungen gewappnet zu sein.

 

Welche rechtlichen Rahmenbedingungen bzw. Compliance-Vorgaben sind im Zusammenhang mit APT relevant?

Im Zusammenhang mit Advanced Persistent Threats (APT) sind verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen und Compliance-Vorgaben relevant. Diese betreffen sowohl den Schutz vor Cyberangriffen als auch die Verantwortung von Unternehmen, sensible Daten und IT-Infrastrukturen abzusichern. Die wichtigsten Aspekte lassen sich in folgende Bereiche gliedern:

  1. Datenschutzgesetze:

  • DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung, EU): Sie stellt umfassende Anforderungen an den Schutz personenbezogener Daten. Unternehmen müssen geeignete technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen, um Daten vor Cyberangriffen, einschließlich APTs, zu schützen. Verletzungen können zu hohen Bußgeldern führen.
  • BDSG (Bundesdatenschutzgesetz, Deutschland): Ergänzt die DSGVO und regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten auf nationaler Ebene.
  • CCPA (California Consumer Privacy Act, USA): In den USA gibt es verschiedene Datenschutzgesetze, von denen der CCPA eines der strengsten ist und besondere Anforderungen an den Schutz personenbezogener Daten stellt.
  1. IT-Sicherheitsgesetze:

  • NIS-Richtlinie (EU): Diese Richtlinie verpflichtet Betreiber kritischer Infrastrukturen (KRITIS) in der EU, geeignete Maßnahmen zur Gewährleistung der Netz- und Informationssicherheit zu treffen.
  • IT-Sicherheitsgesetz (Deutschland): Das Gesetz verpflichtet Betreiber kritischer Infrastrukturen, ihre Systeme abzusichern und Vorfälle wie APTs zu melden.
  • CISA (Cybersecurity Information Sharing Act, USA): Fördert den Informationsaustausch zwischen Unternehmen und der US-Regierung zur Prävention von Cyberangriffen.
  1. Compliance-Standards:

  • ISO/IEC 27001: Dieser internationale Standard definiert Anforderungen an Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS), um Unternehmen vor Bedrohungen wie APTs zu schützen.
  • NIST (National Institute of Standards and Technology): Der NIST Cybersecurity Framework bietet Leitlinien für das Risikomanagement und den Schutz vor Cyberangriffen, inklusive APTs.
  • PCI-DSS (Payment Card Industry Data Security Standard): Vorschriften für den sicheren Umgang mit Kreditkartendaten, die auch Schutzmaßnahmen gegen APTs umfassen.
  1. Meldepflichten:

  • Unternehmen sind oft verpflichtet, Cyberangriffe, einschließlich APTs, an die zuständigen Behörden zu melden. In der EU gibt es beispielsweise nach DSGVO Art. 33 die Pflicht, Datenverstöße innerhalb von 72 Stunden zu melden. Das IT-Sicherheitsgesetz in Deutschland verpflichtet KRITIS-Betreiber ebenfalls zur Meldung von Sicherheitsvorfällen.
  1. Strafrechtliche Regelungen:

  • Cyberangriffe, zu denen auch APTs zählen, können strafrechtliche Konsequenzen haben. In Deutschland sind Straftatbestände wie „Datenveränderung“ (§ 303a StGB) oder „Computerbetrug“ (§ 263a StGB) relevant.
  • In vielen Ländern gibt es spezielle Gesetze, die Cyberkriminalität und damit verbundene Aktivitäten, wie den Einsatz von APTs, ahnden.
  1. Verantwortung und Haftung von Unternehmen:

  • Unternehmen sind verantwortlich, ihre IT-Systeme und Daten zu schützen. Wird eine Pflichtverletzung nachgewiesen, etwa durch unzureichende Sicherheitsmaßnahmen, können Unternehmen haftbar gemacht werden.
  • Vorstände und Führungskräfte können im Falle von Cyberangriffen zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie ihren Sorgfaltspflichten nicht nachgekommen sind.

Diese rechtlichen und Compliance-Rahmenbedingungen erfordern von Unternehmen eine aktive Auseinandersetzung mit IT-Sicherheit, um sich vor Bedrohungen wie APTs zu schützen und den rechtlichen Vorgaben zu entsprechen.

 

Welche Begriffe sind eng mit APT verwandt und wie hängen sie zusammen?

APT steht für Advanced Persistent Threat und bezieht sich auf eine Art von Cyberangriff, der durch hohe technische Raffinesse, Zielgerichtetheit und langfristige Anwesenheit im Netzwerk eines Opfers gekennzeichnet ist. APTs werden häufig von staatlich unterstützten Akteuren oder hochspezialisierten Gruppen durchgeführt und zielen oft auf sensible Daten oder kritische Infrastrukturen. Es gibt mehrere Begriffe, die eng mit APTs verwandt sind:

  1. Cyber-Spionage

  • Zusammenhang: APT-Angriffe zielen häufig auf Spionage ab, insbesondere auf das Sammeln von geheimen oder geschützten Informationen, wie z. B. staatliche oder Unternehmensgeheimnisse. APT-Gruppen agieren oft über lange Zeiträume unentdeckt, um kontinuierlich Informationen zu sammeln.
  1. Zero-Day-Exploits

  • Zusammenhang: Diese Schwachstellen sind besonders wertvoll für APT-Angreifer, da sie es ihnen ermöglichen, in Systeme einzudringen, bevor Sicherheitsupdates bereitgestellt werden. Da sie unbekannt sind, können sie nicht durch traditionelle Sicherheitsmaßnahmen erkannt werden.
  1. Spear-Phishing

  • Zusammenhang: APT-Angriffe verwenden oft Spear-Phishing-E-Mails als ersten Schritt, um Zugang zu einem Zielnetzwerk zu erlangen. Hierbei werden spezifische Personen oder Organisationen mit maßgeschneiderten Nachrichten attackiert, um sensible Informationen zu erhalten oder Schadsoftware einzuschleusen.
  1. Command and Control (C2)

  • Zusammenhang: C2-Server werden von APT-Angreifern verwendet, um kompromittierte Systeme zu kontrollieren und Anweisungen zu übermitteln. Sie ermöglichen eine fortlaufende Kontrolle und Überwachung eines Netzwerks über einen längeren Zeitraum.
  1. Exfiltration

  • Zusammenhang: Ein zentrales Ziel von APT-Angriffen ist oft die Exfiltration von sensiblen Daten, wie zum Beispiel Unternehmensgeheimnissen, Patenten oder vertraulichen Regierungsinformationen.
  1. Lateral Movement

  • Zusammenhang: Nachdem ein APT-Angreifer initialen Zugriff auf ein Netzwerk erhalten hat, versuchen sie häufig, sich lateral innerhalb des Netzwerks zu bewegen, um privilegierte Zugangsdaten zu erlangen und kritische Systeme zu kompromittieren.
  1. Advanced Malware (z. B. Rootkits, Trojaner, Backdoors)

  • Zusammenhang: APT-Angreifer verwenden häufig fortgeschrittene Schadsoftware, die speziell entwickelt wurde, um tief in Systeme einzudringen, lange unentdeckt zu bleiben und Funktionen wie Datenexfiltration oder C2-Kommunikation zu ermöglichen.
  1. Persistence

  • Zusammenhang: APT-Angreifer legen großen Wert auf Persistenz in einem Zielnetzwerk. Sie verwenden Techniken, um sicherzustellen, dass sie auch nach Entdeckung oder Neustart des Systems weiterhin Zugang haben.
  1. Threat Intelligence

  • Zusammenhang: Sicherheitsfirmen und -behörden nutzen Threat Intelligence, um APT-Gruppen und deren Taktiken, Techniken und Prozeduren (TTPs) zu analysieren. Diese Erkenntnisse helfen, zukünftige Angriffe vorherzusagen und Abwehrstrategien zu entwickeln.

All diese Begriffe stehen im Kontext eines gut organisierten, langfristigen und ausgeklügelten Angriffs, der auf empfindliche Informationen oder kritische Infrastrukturen abzielt, oft unter Nutzung hochentwickelter Werkzeuge und Techniken.

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